Gesundheit

Corona-Pandemie: Bayerns Corona-Abwassermonitoring ab sofort im Internet zu sehen

Die bayerischen Lager für Schutz-Masken und Weitere Ausrüstung sind gut gefüllt. In NRW hingegen müssen rund 10 Millionen Masken verbrannt werden. Währenddessen stuft das RKI die Bedrohungslage durch Sars-Covid auf moderat herab. Alle News finden Sie im Corona-Ticker auf FOCUS online.

News zu Corona vom 10. Februar 2023

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Bayerns Corona-Abwassermonitoring ab sofort im Internet zu sehen

Freitag, 10. Februar, 06:47 Uhr: Das bayerische Abwassermonitoring zur Überwachung der Corona-Pandemie ist ab sofort frei im Internet für alle Interessierten zugänglich. „Für unser Abwassermonitoring nutzen wir mittlerweile Abwasserdaten aus allen Regierungsbezirken Bayerns. Damit stehen wir im Bundesvergleich mit an der Spitze“, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) in München. Auf der Internetseite könnten im Rahmen des Verbundprojekts Bay-VOC die Ergebnisse des Corona-Abwassermonitorings von aktuell 20 bayerischen Standorten online eingesehen werden.

Die virologische Überwachung des Infektionsgeschehens basiere auf drei Säulen, sagte Holetschek. Dazu zählten neben dem Abwassermonitoring und der Erfassung von Atemwegserkrankungen in Arztpraxen auch die Sars-CoV-2-Infektionsdaten des Verbundprojekts Bay-VOC. Insgesamt seien dafür mehr als zwölf Millionen Euro investiert worden. „Das hilft uns nicht nur, neue Corona-Infektionswellen frühzeitig zu erkennen, sondern auch im Umgang mit anderen Viren.“ Das Abwassermonitoring ergänzt die etablierten Kennzahlen des Pandemiemonitorings und liefert damit zusätzliche Erkenntnisse zur Entwicklung des Infektionsgeschehens.

„Grundsätzlich lassen sich von infizierten Menschen ausgeschiedene Genfragmente von Sars-CoV-2 im Abwasser molekularbiologisch nachweisen und bis zu einem gewissen Grad in ihrer Menge bestimmen», sagte Caroline Herr, Mitglied der Amtsleitung am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Die Beprobung einzelner Standorte über einen längeren Zeitraum kann damit Hinweise auf Entwicklungen des dortigen Infektionsgeschehens und Informationen über das Vorkommen bestimmter Virusvarianten liefern.“

Das Online-Dashboard ermöglicht per Klick auf einen der Standorte in der Karte den jeweiligen Trend der Sars-CoV-2-Viruslast im Abwasser und für einige Standorte auch das Verhältnis der im Abwasser zirkulierenden Sars-CoV-2-Virusvarianten. Aktuell werden die Laborergebnisse aus Altötting, Berchtesgaden, Bad Reichenhall, Piding, Teisendorf, Freilassing, Ebersberg, München, Grafing, Passau, Straubing, Weiden, Bayreuth, Hof, Erlangen, Nürnberg, Schweinfurt, Augsburg, Stadtbergen und Königsbrunn visuell dargestellt. Die Beprobung der Standorte erfolgt zweimal in der Woche, die Abwassermonitoring-Karte wird einmal wöchentlich aktualisiert.

Die interaktive Karte des Abwassermonitorings werde sukzessive um Daten weiterer bayerischer Standorte erweitert. „Unser Ziel ist es, bis Mitte des Jahres 2023 das Netz der Probenentnahmestellen in Bayern noch enger zu knüpfen und weitere Daten online zur Verfügung zu stellen, so dass ein repräsentativer Überblick möglich ist“, sagte Holetschek.

Die Online-Darstellung des Abwassermonitorings wurde von Bay-VOC initiiert, dem bayerischen Netzwerk zur Beobachtung und Erfassung besorgniserregender Virusvarianten ("Variants of Concern", VOC), das mit Beschluss des Ministerrats im Februar 2021 ins Leben gerufen worden war und seither eine wichtige Rolle in der Überwachung der Corona-Pandemie spielt.

Psychische Folgen der Pandemie bei Kindern und Jugendlichen: GEW kritisiert Regierungspläne

Donnerstag, 09. Februar, 00.01 Uhr: Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält das Maßnahmenpaket der Bundesregierung zur Bewältigung der psychosozialen Belastungen von Kindern und Jugendlichen infolge der Corona-Pandemie für unzureichend. „Mental Health Coaches für gut 100 Schulen bereitzustellen, ist ein richtiger Schritt – aber angesichts von über 40.000 Schulen in Deutschland nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagte die Vorsitzende Maike Finnern dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag).

Sie forderte, den schulpsychologischen Dienst für Schülerinnen und Schüler auszubauen. Das Angebot sei in den Bundesländern sehr ungleich verteilt. „Von einer Stelle Schulpsychologie für 1000 Schülerinnen und Schüler, die für eine gute Unterstützung der Kinder und Jugendlichen notwendig ist, sind jedoch alle Bundesländer meilenweit entfernt“, so Finnern.

Familienministerin Lisa Paus (Grüne) und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatten in Berlin den Abschlussbericht einer Arbeitsgruppe zur Situation von Kindern und Jugendlichen nach der Pandemie vorgelegt. Konkret will die Regierung unter anderem zehn Millionen Euro für sogenannte Mental Health Coaches an Schulen zur Verfügung stellen. Sie sollen ab dem Schuljahr 2023/24 Kindern und Jugendlichen an gut 100 Schulen in Deutschland bei Sorgen und Problemen zur Seite stehen, bei akuten Krisen eine „Erste Psychische Hilfe“ bieten und weitere Unterstützungsangebote vermitteln.

Streit um Lohn-Entschädigung vor Oberverwaltungsgericht

Mittwoch, 8. Februar 2023, 06.28 Uhr: Im Streit um Lohn-Entschädigungen in der Fleischindustrie während der Corona-Pandemie ist jetzt das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht (OVG) an der Reihe. Das Gericht verhandelt im nächsten Monat gleich über zwei Klagen von Firmen, die als Subunternehmen der großen Schlachtbetriebe tätig waren, wie eine OVG-Sprecherin auf Nachfrage mitteilte. Nach der von den Behörden angeordneten Quarantäne ihrer Mitarbeiter fordern sie vom Land Entschädigungen für den ausgezahlten Lohn.

Am 10. März beschäftigt sich das Gericht zuerst mit einem Berufungsfall aus der ersten Instanz vom Verwaltungsgericht Minden an, bei dem der Arbeitnehmer bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück eingesetzt wurde. Am Mittag geht es weiter mit einer mündlichen Verhandlung eines Falls des Verwaltungsgerichts Münster. Hier ist das Unternehmen Westfleisch betroffen. Bislang musste das Land beim Großteil der Fälle Niederlagen einstecken und zog vor das OVG.

Hintergrund: NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte den Landschaftsverband Westfalen-Lippe in der Corona-Pandemie angewiesen, Anträge auf Entschädigung nach Infektionen von Beschäftigen abzuweisen. Der Minister hatte den Unternehmen vorgeworfen, für den Ausbruch der Pandemie mit verantwortlich zu sein. Daraufhin sind bei den Verwaltungsgerichten in Münster und Minden über 7000 Klagen eingegangen. Erste Urteile wurde in der Zwischenzeit gesprochen. In Münster sind laut Jahresbericht beispielsweise noch 3600 Verfahren anhängig. Mit Blick auf das Musterverfahren am OVG wurden hier mehr als 2000 Klagen vorerst auf ruhend gestellt.

Die Verwaltungsgerichte der ersten Instanz waren sich überwiegend einig. Nur wenn fessttehe, dass allein der Arbeitgeber schuld sei an der angeordneten Quarantäne, könne das Land die Entschädigungszahlungen ablehnen. Bei dem Corona-Ausbruch im Frühjahr 2020 aber habe es eine Vielzahl von Faktoren gegeben. So habe zum damaligen Zeitpunkt von der Bedeutung der Aerosole und der Übertragung von Corona über die Umluftkühlung niemand etwas gewusst. Deshalb können das Land den Unternehmen auch keine Fahrlässigkeit vorwerfen. Das Infektionsschutzgesetz sieht Entschädigungen vor, wenn Behörden Quarantäne anordnen.

NRW muss Millionen Corona-Masken und Schutzkittel verbrennen

Montag, 6. Februar 2023, 06.23 Uhr: Das Land NRW lagert laut Gesundheitsministerium zurzeit rund 10 Millionen Schutzmasken, die verbrannt werden müssen. Außerdem erreichen dieses Jahr mehr als 7,2 Millionen Schutzkittel das Verfallsdatum, die dann ebenfalls entsorgt werden müssen. Die Kittel stammen laut Ministerium größtenteils vom Hersteller van Laack.

Die Textilfirma aus Mönchengladbach hatte zu Beginn der Pandemie über den Sohn des damaligen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) Kontakt zur Landesregierung bekommen. Das Gesundheitsministerium bestellte im Frühjahr 2020 nach Prüfung des Angebots 10 Millionen Kittel für rund 45 Millionen Euro. Über die Auftragsvergabe gab es monatelange Diskussionen. Die Opposition beauftragte sogar ein eigenes Gutachten zur Qualität der Kittel – weil belieferte Kliniken einige Chargen aussortiert hatten.

Die Landesregierung hatte stets betont, dass man im umkämpften Markt zu Beginn der Pandemie froh war, ordentliche Schutzmaterialien zu bekommen. Zunächst waren sie in einem zentralen Lager an der Düsseldorfer Messe gesammelt und von dort verteilt worden. Bei einem Ortstermin im Juni 2020 präsentierte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) Paletten voller Masken, Wegwerf-Kittel und Einmal-Handschuhe.

Inzwischen werden die Schutzmaterialien vom Land dezentral gelagert. Auch die 7,2 Millionen Schutzkittel gehören zu dieser sogenannten „Landesreserve Gesundheitsschutz“, die für einen neuen Pandemie-Ausbruch angelegt wurde. Zu der Notreserve gehören laut Ministerium auch 4,3 Millionen medizinische Masken, rund 800 000 FFP2-Masken, 4000 KN95-Masken und 38 000 Schutzvisiere. Handschuhe und Desinfektionsmittel sind nicht mehr vorrätig.

Sowohl für einen Großteil der Schutzvisiere, als auch für sämtliche KN95-Masken und nahezu alle Schutzkittel im Bestand läuft in diesem Jahr die Haltbarkeit ab. „Sofern kein Abruf aufgrund des Pandemiegeschehens erfolgt und das Verfallsdatum überschritten wird, erfolgt die thermische Verwertung (Entsorgung)“, hieß es aus dem Gesundheitsministerium.

Im sogenannten „Sperrlager“ sind unterdessen bereits Sachen, die abgelaufen sind – oder wegen Qualitätsmängeln aussortiert wurden. Sie werden nach Angaben des Ministeriums sukzessive verbrannt. Darunter befinden sich:

– 9,4 Millionen medizinische Masken

– 1,2 Millionen KN95-Masken

– 1,4 Millionen Schutzkittel

– 1 Million Schutzbrillen

– 728 000 Handschuhe

– 90 000 Teststäbchen

– 30 000 Schutzvisiere

Vergleichsweise niedrig: Der Bestand an Coronatests. 194 400 hat das Land laut Ministerium auf Lager: "Diese wurden und werden Gesundheitseinrichtungen zur Verfügung gestellt." An den Schulen des Landes werden laut Schulministerium noch mehr als 6,4 Millionen Tests gebunkert (Stand Ende Dezember). Laut Hersteller halten die Test-Kits 24 Monate.

Bayerische Vorräte an Masken und Schutzausrüstung noch gut gefüllt

Sonntag. 5. Februar 2023, 10:02 Uhr: Das bayerische Vorratslager für Masken und Schutzausrüstung ist weiterhin gut gefüllt. Auch Impfstoff der zum Jahresende 2022 geschlossenen Impfzentren gilt es noch zu verteilen.

Da die Nachfrage nach Corona-Impfstoffen in Bayern nur noch gering und die Haltbarkeit der Impfdosen beschränkt ist, mussten zuletzt Zehntausende Dosen entsorgt werden. Aufgrund eines abgelaufenen Haltbarkeitsdatums wurden laut Ministerium zwischen Oktober und Dezember 2022 rund 155 000 Impfdosen aus den Impfzentren entsorgt. Zu Spitzenzeiten hatte es in Bayern 100 Impfzentren gegeben. Insgesamt wurden dort rund 14 Millionen Impfdosen verabreicht.

Nicht nur Impfstoffe, sondern auch Schutzausrüstung wurde in großer Zahl in Bayern vorgehalten. Im sogenannten Pandemiezentrallager sind nach Angaben der Sprecherin aktuell rund 68,5 Millionen Masken, mehr als 200 Millionen Schutzhandschuhe und etwa 11 Millionen sonstige Schutzkleidung gelagert. Auch dieses Material hat nur eine beschränkte Haltbarkeit. Bei den Masken sei der überwiegende Teil bis Mitte 2025 haltbar. Um zu vermeiden, dass Material dort bis zum Ablauf der Haltbarkeit liegen bleibt, gibt es demnach ein „rollierendes System“. Dabei werde die Ware rechtzeitig vor Ablauf an Kliniken und andere staatliche Stellen ausgegeben.

Mit Blick auf die Entwicklung der Pandemie wurde der Vorrat zudem angepasst. Statt wie bisher sechs Monate soll das Lager künftig für eine Versorgung über drei Monate hinweg ausreichen. Dazu wurde etwa die Menge der vorgehaltenen OP-Masken auf 20 Millionen Stück in etwa halbiert. Neben Schutzausrüstung befinden sich im Zentrallager auch medizintechnische Geräte und Material zur Ausstattung von Notkrankenhäusern. Auch dieser Bestand soll laufend evaluiert werden.

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