Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI am Donnerstag so viele Corona-Neuinfektionen gemeldet wie nie. Auch die bundesweite 7-Tage-Inzidenz erreichte mit 249,1 einen Höchstwert. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
News zu Corona vom 11. November
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Marburger Bund fordert Testpflicht für alle
07.09 Uhr: Der Ärzteverband Marburger Bund fordert vor dem Hintergrund steigender Corona-Fallzahlen, die Testpflicht notfalls auch auf Geimpfte und Genesene auszuweiten (2G-Plus). „2G muss jetzt Standard werden. Wenn sich dadurch das Infektionsgeschehen nicht abbremsen lässt und die Impfquote nicht steigt, ist 2G-Plus der nächste logische Schritt“, sagte die Verbandsvorsitzende Susanne Johna dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). „2G-Plus bietet zweifellos eine noch größere Sicherheit“, so Johna weiter.
„Es kann jetzt nur darum gehen, weitere Überlastungsszenarien zu verhindern“. Sie appellierte an die Politik, schärfere Maßnahmen nicht weiter hinauszuzögern. „Wir müssen dringend schneller im Handeln werden“, sagte Johna mit Blick auf die erneut drohende Überlastung der Intensivstationen. „Es geht nicht nur um die Versorgung von COVID 19-Patienten, sondern um die gesamte Versorgung kritisch kranker Patienten.“ Sie betonte: „Es bleibt uns gar nichts anderes übrig, die weiteren Schritte von der Belastungssituation in den Krankenhäusern abhängig zu machen.“
Intensivmediziner Janssens: Sprunghafter Anstieg an Impfdurchbrüchen auf Intensivstationen
06.35 Uhr: Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat vor einer Überlastung der Intensivstationen gewarnt. „Wir sind in einer sehr kritischen Phase der Pandemie“, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). „Der Wert von 4.000 belegten COVID Intensivbetten ist praktisch nicht mehr zu vermeiden.“
„Die Folge ist, dass Kliniken die planbaren Operationen jetzt sofort verschieben müssen“. Gaß warnte, dass die Intensivstationen in immer mehr Bundesländern an ihre Grenzen stoßen. „Für alle Krankenhäuser bedeutet dies, dass sie unabhängig von der Anzahl der COVID-Patienten im eigenen Haus ihre Leistungen einschränken müssen, um dann auch für überlastete Kliniken einspringen zu können.“ Weiter sagte Gaß: „Für unser Personal werden die kommenden Wochen und wahrscheinlich Monate noch einmal eine immense Kraftanstrengung.“ Fabian Strauch/dpa/Symbolbild Eine Pflegekraft geht auf einer Intensivstation über den Flur.
Der Intensivmediziner Uwe Janssens geht ebenfalls davon aus, dass die Zahl der Covid-Patienten mit Impfdurchbrüchen auf Intensivstationen weiter ansteigt. „Aktuell haben nahezu 44 Prozent der über 60-jährigen Patienten mit COVID-19 auf Intensivstationen einen Impfdurchbruch. Das hat deutlich und sprunghaft zugenommen“, sagte Janssens dem RND. Er rechne damit, dass auch seine Klinik schon bald aus dem Regelbetrieb aussteigen und Operationen verschieben müsse. „Unsere Intensivstation ist voll".
Vor Spiel der DFB-Elf: Intensivmediziner kritisiert volles Fußballstadion
06.12 Uhr: Vor dem Länderspiel Deutschland gegen Lichtenstein am Donnerstag hat der Intensivmediziner Uwe Janssens mangelnde Corona-Maßnahmen im Fußballstadion kritisiert. „Ich kann nicht nachvollziehen, dass es im Fußball Ausnahmen gibt und Fans dicht gedrängt aneinander stehen, laut singen und feiern, dabei Aerosole freisetzen und möglicherweise andere infizieren“, sagte Janssens im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Zu dem WM-Qualifikationsspiel in der Wolfsburger Volkswagen Arena werden am Mittwochabend 26.000 Fans erwartet. Ein solches Fußballspiel ohne den nötigen Abstand sei „aus medizinischer Sicht angesichts der aktuellen Situation außerordentlich bedenklich“. Janssens, der zugleich Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) ist, betont, dass die Hygienemaßnahmen weiterhin äußert wichtig seien. Dazu gehöre auch die Abstandsregel, so Janssens mit Blick auf volle Fußballstadien.
Erstmals mehr als 50.000 Neuinfektionen! RKI meldet Neuansteckungs-Rekord
06.00 Uhr: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist stark angestiegen und hat erstmals in der Corona-Pandemie den Wert von 50.000 überschritten. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages den Höchstwert von 50.196 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von Donnerstagmorgen, 03.40 Uhr, wiedergeben. Am Vortag waren es 39.676 Ansteckungen und vor genau einer Woche hatte der Wert bei 33.949 Ansteckungen gelegen. Bereits der Wert vom Mittwoch war ein Höchststand gewesen.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erreichte ebenfalls wieder einen Höchstwert. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern und Woche am Donnerstagmorgen mit 249,1 an. Sie ist somit am vierten Tag in Folge auf einen Höchstwert gestiegen. Am Mittwoch hatte der Wert bei 232,1 gelegen. Zum Vergleich: Vor einer Woche lag die Inzidenz bei 154,5 (Vormonat: 66,5). Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild Ein Abstrich für das Testverfahren auf das Coronavirus.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 235 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 165 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4 894 250 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI am Mittwoch mit 4,61 an (Dienstag: 4,31). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.432.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 97.198.
Bayerns Gesundheitsminister Holetschek räumt Fehler bei Corona-Bekämpfung ein
Donnerstag, 11. November, 05.51 Uhr: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat eigene Fehler bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie eingeräumt. In einem Interview mit der „Augsburger Allgemeine“ (Donnerstagausgabe) sagte Holetschek: „Es wurden immer wieder Entscheidungen getroffen, die sich hinterher als verbesserungswürdig herausgestellt haben. Das bestreite ich nicht. Dennoch ist es so, dass diese Pandemie nicht kalkulierbar ist.“ Sven Hoppe/dpa/Archivbild Klaus Holetschek (CSU), Gesundheitsminister von Bayern, gibt eine Pressekonferenz.
Gerade in der Kommunikation der Corona-Politik sieht Holetschek Verbesserungsbedarf. „Ich räume offen ein, dass in der Kommunikation viele Dinge gut, aber noch nicht gut genug gelaufen sind. Das war für die Bürgerinnen und Bürger nicht einfach. Und es war auch für uns nicht einfach. Die Steuerung dieser Prozesse ist ohne Zweifel optimierungsbedürftig“, sagte der Gesundheitsminister.
Zudem zeigte sich Holetschek offen für die Einführung einer Impfplicht, von der nicht nur Pflegekräfte betroffen sind: „Wenn eine Impfpflicht, dann möglichst nicht nur für eine bestimmte Berufsgruppe, sondern breiter und nach klaren Kriterien.“
Merkels bitteres Corona-Fazit: "Wir haben das gewusst, das Robert Koch-Institut hat uns das gesagt"
21.45 Uhr: Die geschäftsführende Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eindringlich für ein rasches konzertiertes Vorgehen von Bund und Ländern gegen die vierte Corona-Welle geworben. "Wir brauchen hier wieder eine gesamtstaatliche Kraftanstrengung", sagte Merkel am Mittwochabend vor Beratungen mit dem portugiesischen Premierminister António Costa und dem lettischen Ministerpräsidenten Krisjanis Karins im Gästehaus der Bundesregierung in Meseberg nördlich von Berlin. Man müsse "schnellstmöglich" zu einer Ministerpräsidentenkonferenz mit Bund und Länder zusammenkommen, "um ein harmonisches, gleichlautendes Verhalten und gleichlautende Maßnahmen in Deutschland durchzuführen".
"Das Coronavirus nimmt keine Rücksicht darauf, ob wir gerade eine geschäftsführende Regierung haben, ob wir gerade Koalitionsverhandlungen haben", sagte Merkel. Die Impfrate in Deutschland sei "nicht hoch genug, um ein schnelles Ausbreiten des Virus zu verhindern. Wir haben das gewusst, das Robert Koch-Institut hat uns das gesagt." Jede Impfrate der Gesamtbevölkerung unterhalb von 75 Prozent sei damit verbunden, dass man ein exponentielles Wachstum mit zuviel Belegung der Intensivbetten haben werde. "Das heißt, wir brauchen Maßnahmen, um den Anstieg einzudämmen." dpa
Neben der Frage, ob noch mehr Menschen geimpft werden könnten, gehe es darum, dass vor allem die über 60-Jährigen schnell eine Auffrischungsimpfung erhielten, sagte Merkel. Dies seien etwa 24 Millionen Menschen, wenn man die Pflegekräfte dazurechne, sogar noch mehr. "Diese Impfung muss schnell erfolgen, weil die Wirkung nachlässt und die Impfungen oft schon länger als ein halbes Jahr zurückliegen." Die Kanzlerin betonte: "Das bedarf also einer wirklichen gemeinsamen nationalen Kraftanstrengung." Zudem müssten zusätzliche Maßnahmen wie etwa 2G (geimpft oder genesen) eingesetzt werden, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. "Denn die Zahl der belegten Intensivbetten steigt steil an", sagte Merkel.
Dafür habe man den Hospitalisierungsindex festgelegt, erinnerte die Kanzlerin. "Aber wir haben keinen Maßstab, ab dem wir handeln müssen." Als das deutsche Gesundheitssystem zum Jahreswechsel 2020/21 sehr belastet gewesen sei, habe es einen Hospitalisierungsindex von 15,9 gegeben. In einigen Bundesländern sei man – abhängig von der Impfquote – "jetzt schon wieder deutlich über 10. Das heißt: Handeln muss schnell verabredet werden." Zudem müsse man zu einer Kontrolle der beschlossenen Maßnahmen kommen.
Die Pandemie zeige derzeit in ganz Europa wieder ihre Wintereigenschaften, sagte Merkel. Portugal habe eine fantastische Impfrate, 86 Prozent der gesamten Bevölkerung seien geimpft. Dies bedeute im Gegenzug, dass dort die Zahl der Fälle geringer sei. Lettland sei dagegen durch eine sehr schwere Zeit gegangen, in der viele Menschen verstanden hätten, dass es besser sei, sich impfen zu lassen – so dass man sich, aber auch die Gemeinschaft schütze.
Karnevalsprinz mit positivem Corona-Test – kein Dreigestirn am 11.11.
19.48 Uhr: Kurz vor dem Karnevalsauftakt am 11.11. ist der designierte Kölner Karnevalsprinz positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Festkomitee Kölner Karneval sagte daher am Mittwochabend alle Auftritte für das Dreigestirn in den kommenden jecken Tagen ab. Der doppelt geimpfte designierte Prinz Sven Oleff habe keinerlei Symptome und fühle sich den Umständen entsprechend gut, hieß es weiter in einer Mitteilung. Auch wenn Bauer und Jungfrau des Dreigestirns am Mittwoch auch per PCR-Test negativ getestet wurden, sollen alle öffentlichen Auftritte der Drei in den kommenden Tagen ausgesetzt werden. Das jecke Trio habe sich in den vergangenen Wochen mehrfach getroffen, hieß es zur Begründung. Sicherheit gehe vor, auch wenn er traurig sei, nicht mit den kölschen Jecken in die Session starten zu können, so Oleff. dpa Köln: Das Kölner Dreigestirn, bestehend aus Jungfrau Gerdemie (Björn Braun, l-r), Prinz Sven I. (Sven Oleff) und Bauer Gereon (Gereon Glasemacher), steht während des Live-Karnevalsprogramm „Mer looße üch nit allein“ in einer Loge der Lanxess-Arena.
"Wegen seiner vielen Auftritte trägt das Dreigestirn eine besondere Verantwortung, die über rechtliche Vorgaben hinausgeht", teilte Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, mit. "Deswegen war für die Drei sofort klar: Wir bleiben allen karnevalistischen Aktivitäten fern, bis die Situation durch erneute Tests geklärt oder die mögliche Erkrankung überstanden ist."
Trotz stark gestiegener Corona-Inzidenzen soll am Donnerstag um 11.11 Uhr die neue Karnevalssaison mit Tausenden Feiernden eröffnet werden. Dabei gilt in den Hochburgen Köln und Düsseldorf die 2G-Regel: In den abgesperrten Feier-Zonen draußen haben nur Geimpfte und Genesene Zugang.
Berliner Senat weitet 2G-Regeln deutlich aus
18.30 Uhr: Der Berliner Senat hat weitere Einschränkungen für Menschen ohne Corona-Impfschutz beschlossen. Die sogenannte 2G-Regel soll nach einer Entscheidung vom Mittwoch deutlich ausgeweitet werden. Angesichts erheblich gestiegener Infektionszahlen sollen von Montag an nur noch Geimpfte und Genesene (2G) Zutritt beispielsweise zu Restaurants, Kinos, Museen, Thermen oder Spielhallen haben, nicht auch Getestete.
Spahn plant offenbar zeitnahe Rückkehr der kostenlosen Corona-Tests
14.57 Uhr: Die Menschen in Deutschland sollen voraussichtlich ab kommender Woche wieder mindestens einen kostenlosen Corona-Schnelltest pro Woche machen können. Laut einem Verordnungsentwurf des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) soll verhindert werden, dass Personen aufgrund finanzieller Erwägungen auf Tests verzichteten, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Regierungskreisen erfuhr. Die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten unter Berufung auf den Entwurf zuerst darüber. Seit 11. Oktober sind Corona-Tests in Deutschland in der Regel kostenpflichtig. Die neue Verordnung solle kommende Woche in Kraft treten, hieß es.
Den Plänen zufolge sollen künftig alle Bürgerinnen und Bürger mindestens einmal pro Woche wieder Anspruch auf einen kostenlosen Test erhalten. Auch geimpfte Personen könnten sich mit dem Coronavirus infizieren "und damit eine Gefährdung insbesondere für vulnerable Personengruppen darstellen", so der Entwurf. Anbieter können ihre Tätigkeit fortsetzen. Zusätzlich sollen nur noch Sanitätshäuser oder Drogerien beauftragt werden. Eine Beauftragung weiterer Anbieter soll nicht mehr möglich sein. Hintergrund ist, dass eine erneute unkontrollierte Entstehung von Teststationen verhindert werden soll. Laut Verordnung rechnet der Bund für jeweils eine Million Testungen mit bis zu 8 Millionen Euro für die Leistungen vor Ort und 3,5 Millionen Euro für Sachkosten.
Weiter sieht der Entwurf vor, dass die Krankenhäuser den Impfstatus ihrer Patientinnen und Patienten angeben müssen sowie die Zahl von Schwangeren in intensivmedizinischer Behandlung. Die Kliniken sollen künftig auch dazu verpflichtet werden, täglich sowohl ihre Kapazität an Intensivbetten als auch die Zahl ihrer Corona-Patienten differenziert nach Erwachsenen und Kindern auszuweisen.
Bayern ruft wegen Corona-Krise erneut Katastrophenfall aus
14.46 Uhr: Angesichts der dramatisch steigenden Corona-Infektionszahlen ruft Bayern erneut den landesweiten Katastrophenfall aus. Ministerpräsident Markus Söder habe aufgrund "der aktuellen besorgniserregenden Situation in der Corona-Pandemie die Feststellung des Katastrophenfalls ab dem 11. November 2021 angeordnet", teilte die Staatskanzlei am Mittwoch in München mit. Zuvor hatte Söder dies auch in einer Sitzung der CSU-Landtagsfraktion angekündigt. Das Innenministerium werde zeitnah eine entsprechende Bekanntmachung erlassen.
Die Feststellung des Katastrophenfalls ermöglicht eine koordinierte und strukturierte Vorgehensweise aller im Katastrophenschutz mitwirkenden Behörden, Dienststellen und Organisationen. Der Katastrophenfall wurde in der Corona-Pandemie bereits am 9. Dezember 2020 ausgerufen, er wurde erst am 4. Juni 2021 wieder aufgehoben.
Das Corona-Infektionsgeschehen entwickele sich in Bayern derzeit sehr dynamisch, hieß es aus der Staatskanzlei. Die Sieben-Tage-Inzidenz erreiche täglich neue Höchststände. "Gleichzeitig steigt auch die Belegung von Krankenhausbetten, insbesondere von Intensivbetten, mit Covid-19-Patienten weiter an. In vielen Krankenhäusern sind bereits jetzt keine oder nur noch sehr wenige Kapazitäten verfügbar." Dies erhöhe den Koordinierungsbedarf bei der Belegung der Intensivbetten und der Verlegung von Patienten aus überlasteten Kliniken. "Die Corona-Pandemie gefährdet Leben und Gesundheit einer Vielzahl von Menschen im gesamten Staatsgebiet Bayerns."
Spahn: Am Dienstag so viele Impfungen wie seit August nicht mehr
14.20 Uhr: In Deutschland sind am Dienstag mit 312 000 Dosen so viele Impfungen verabreicht worden wie seit August nicht mehr. Das teilte der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Mittwoch über Twitter mit. Mehr als drei Millionen Menschen haben demnach bisher eine Auffrischungsimpfung erhalten. "Die Richtung stimmt, reicht aber noch nicht, um die Dynamik zu brechen", sagte Spahn.
Inzwischen sind mindestens 67,3 Prozent der Bevölkerung (55,9 Millionen Menschen) vollständig geimpft. Das geht aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Mittwoch (9.23 Uhr) hervor. 69,8 Prozent (58,0 Millionen Menschen) haben mindestens eine Impfdosis erhalten.
Das RKI nimmt allerdings an, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen: Eine hundertprozentige Erfassung der Impfungen könne durch das Meldesystem nicht erreicht werden, heißt es auf der Impfübersicht des RKI.
Kik-Chef fordert Impfpflicht für alle: "Freiheit des Einzelnen hört auf, wo sie andere einschränkt"
13.29 Uhr: Angesichts der sich erneut zuspitzenden Corona-Lage fordert der Chef des Textil-Discounters Kik, Patrick Zahn, als erster CEO einen großen deutschen Unternehmens ein strengeres Vorgehen der Politik. "Wir brauchen eine Impfpflicht in ganz Deutschland", sagte Zahn im Gespräch mit „Business Insider“. Es gäbe kein Argument mehr gegen die Impfung, schließlich seien Abermillionen Menschen auf der Welt erfolgreich geimpft worden. "Die Impfstoffe sind sicher", sagte Zahn. "Außerdem gefährden diejenigen, die sich nicht impfen lassen zunehmend die bisherigen Impferfolge – was wir an der wachsenden Zahl von Ungeimpften auf den Intensivstationen sehen. Letztlich ist der Impfschutz die einzige Möglichkeit, die Pandemie zu besiegen und zurück ins normale Leben zu kommen."
Andere Länder mit hohen Impfquoten hätten den Weg aus der Pandemie gezeigt, sagte Zahn weiter. In Deutschland müsse hingegen mit neuen Einschränkungen wie 3G- und 2G-Regeln gerechnet werden. "Davon sind wir als Kik betroffen", sagt der Chef des Textil-Discounters. "Wenn 2G kommt, dann merken wir das im Einzelhandel, die Frequenz in den Läden geht runter. Da denke ich natürlich auch wirtschaftlich." Eine Impfpflicht sieht der Kik-CEO deshalb als das bessere Instrument, als weitere Corona-Einschränkungen. "Da sage ich klar: Die Freiheit des Einzelnen hört auf, wo sie die Freiheiten der anderen einschränkt."
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Ungeimpfte müssen draußen bleiben
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